Tageslicht
Das Tageslicht setzt sich aus dem direkt einfallenden Sonnenlicht und dem in der Atmosphäre gestreuten Licht, dem Himmelslicht, zusammen. Die Mischung beider Komponenten bestimmt die Farbe des empfangenen Lichts, die je nach Tages- und Jahreszeit zwischen 4800 und 18000 K schwankt.
Durch den Einsatz von Konversionsfiltern kann die Lichtzusammensetzung so verändert werden, dass der fest auf 5500 K eingestellte Sensor natürliche Farben wiedergibt. Die Beurteilung des jeweils erforderlichen Filters ist jedoch nicht so schwierig, wie allgemein angenommen wird. Die Höhe des Aufnahmeortes und die Farbe des Himmels sind die beiden wichtigsten Kriterien: Mit zunehmender Höhe über dem Meeresspiegel nimmt der Anteil kurzwelliger blauer Strahlung im Aufnahmelicht zu und muss durch einen rötlichen Filter ausgeglichen werden. Die gleiche Tendenz zeigt das Aufnahmelicht in Gebieten mit reiner Luft, also fernab von Großstädten und Industrieanlagen. Mit zunehmender Trübung der Atmosphäre nimmt die Farbtemperatur der Strahlung ab, das Aufnahmelicht wird für den Sensor rötlich. Besonders stark wirkt sich Industrie- und Großstadtdunst auf die Lichtzusammensetzung aus, auch wenn der Himmel wolkenlos ist. Bei starkem Dunst, wenn der Himmel eine blassblaue bis gelblichweiße Farbe hat, sollte ein leicht blaues Korrekturfilter KB 1,5 verwendet werden. Ein weiterer Anhaltspunkt für die Beurteilung des Aufnahmelichts ist das Vorhandensein von Wolken. Stehen wenige Wolken scharf begrenzt vor einem klaren blauen Himmel, empfiehlt sich ein rötliches Konversionsfilter, ein Skylightfilter. Bedecken die Wolken mehr als die Hälfte des Himmels, ist ein farbloses UV-Sperrfilter vorteilhafter. Heben sich die Wolken nur undeutlich vom Dunst ab, der das Sonnenlicht merklich dämpft und keine scharfe Schattenbildung mehr zulässt, ist ein leichtes Blaufilter für Ihren Sensor sicher angebracht.